Schlosspark Zschepplin
Orte / Aktivitäten

4 schöne Schlossparks am Rande der Dübener Heide

Geschichte atmen und der Atmosphäre längst vergangener Zeiten an der frischen Luft nachspüren: Schlossparks haben bekanntlich ihre ganz eigene Aura. Deutschlandweit gibt es tausende davon. So auch am Rande der Dübener Heide. Natürlich gehören sie allesamt zu imposanten Gemäuern, nur sind letztere bei den Parks, die nachfolgend aufgeführt werden, nicht zugänglich. Weil sie bewohnt, baufällig oder einer nicht öffentlichen Nutzung zugeführt sind. Das tut freilich dem Schlosspark-Genuss keinen Abbruch und so sollen folgende Ensembles ausdrücklich empfohlen werden – für den ausgiebigen Spaziergang, dem kurzen “Frische Luft”-Quickie oder schlichtweg, um auf den Spuren der Altvorderen zu wandeln:

Schlosspark Wölkau in Schönwölkau – Katzensprung zur Dübener Heide

Mitten in dem kleinen Örtchen Wölkau, circa 20 Autominuten von Leipzig und nur einen Katzensprung von der Dübener Heide entfernt, steht das Schloss Wölkau. Leider hat es die besten Tage hinter sich und graue Absperrzäune zeugen davon, dass in dem Gemäuer kein Leben mehr herrscht. Während es immer wieder Gerüchte über wechselnde Eigentümer gibt, holt sich die Natur die barocke Vierflügelanlage nach und nach zurück. Der Park indes ist größtenteils sehr gut zu begehen, verschiedene Wege laden zu entspannten Spaziergängen ein. Eine Wohltat für das Auge ist das weite Grün gegenüber dem Haupteingang des Schlosses. Die Sichtachse vom einst prunkvollen Balkone gestaltet sich über eine riesige Lichtung, die umrahmt ist von alte Bäumen, die rechts und links wie eine Art Dreieck aufeinander zu gehen. Man kann erahnen, welche fulminanten Feste hier stattgefunden haben und wie die königliche Majestät morgens nach dem Aufwachen in die Weite der Natur geblickt hat. Fast wünscht man sich selbst, im opulenten Morgengewand auf dem reich verzierten, aber schon arg lädierten Balkon, in der Morgensonne zu sitzen – natürlich als Schlossherr…! Da aber Träume Schäume und das Anwesen bedauerlicherweise dem Verfall preisgegeben ist, soll der Fokus allein auf den schönen Park gerichtet sein. Menschenmassen sind hier Fehlanzeige, es kommt höchstens mal jemand mit seinem Hund oder eine Mutter mit Kinderwagen des Weges.

Schlosspark Wölkau

Am Schloss vorbei nimmt man am besten den Weg nach rechts, der vor kurzem noch recht lichte war, aber aktuell auch rechts und links tüchtig zuwuchert. Ob hier jemand gärtnerisch eingreift, ist fraglich, aber immerhin kommt man noch gut voran. Der Weg führt zu dem großzügigen Teich, der schon fast ein kleiner See ist. Linkerhand geht es auf eine Brücke, die eine wunderschöne Sichtachse auf die einstige Orangiere (leider auch verfallen) bietet.

Geht man von der Brücke aus weiter, so landet man auf einem asphaltierten Feldrandweg. Da aber der Park noch mehr zu bieten hat, sollte man linkerhand Kurs auf die ehemalige Orangerie nehmen, wieder am Hauptportal des Schlosses vorbeigehen und dann links in einen von Bäumen gesäumten Weg einbiegen. Auch hier bietet sich eine entspannte Atmosphäre und herrliche frische Luft, so dass es ein Genuss ist, diesen Weg entlang zu gehen. Man erkennt noch die alten Strukturen, es zweigen Wege von diesem Hauptweg ab und ganz am Ende wird der Park von einer verwunschenen Dornrößchen-Mauer begrenzt. Entweder durchschreitet man diese und landet auf einem Sportplatz oder man geht zurück in den Park und begibt sich auf jene Wege, die von dem Hauptweg abgehen. Irgendwann kommt man an die oben beschriebene riesige Lichtung und hat einen beeindruckenden Blick von weitem auf den Haupteingang des Schlosses. Linkerhand kann man dann noch etwas weiter in den Park hineingehen und kommt irgendwann entweder wieder an der Orangerie oder am Feld raus. Alles in allem ein ruhiger Schlosspark, den zu entdecken sich lohnt. Nicht zuletzt deshalb, weil er stellenweise echt verwunschen wirkt.

Barockes Gemäuer mit grünem Areal in Privatbesitz: Schloss Zschepplin

Ganz in der Nähe von Wölkau liegt Zschepplin. Auch hier lädt ein Schlosspark zu Spaziergängen ein. Die dazugehörige barocke Immobilie ist in Privatbesitz, der Park jedoch öffentlich zugänglich. Um ihn zu erreichen, geht es zunächst etwas abwärts, man läuft über einen von Bäumen gesäumten Weg, der auch an einem kleinen Brunnen vorbeiführt. Das Plätschern des Wassers noch im Ohr, öffnet sich zur linken Seite die Aussicht auf den Teich, der über und über mit einer Algendecke gesäumt ist.

Teich Schlosspark Zschepplin

Allerdings strahlt das Gewässer in diesem Zustand eine fast mystische Atmosphäre aus und lädt Spaziergänger zum Innehalten ein. Setzt man seinen Weg fort, führt dieser rechterhand über eine schöne weiße Brücke (siehe Startbild). Diese führt zu einem Rundweg, der aber zur Zeit der Entstehung dieses Beitrages recht verwuchert war. Jahre zuvor war besagter Weg noch sehr gut begänglich und in einem gepflegterenZustand. Überhaupt wirkt der Park ein wenig, als würde er sich selbst überlassen sein, so dass die Natur an vielen Stellen bereits wieder die Oberhand zu gewinnen scheint. Dennoch lohnt ein Spaziergang auf dem Gelände – es sind wenig Leute unterwegs und man kann abseits des Trubels inmitten dieser prächtigen Natur gut entspannen.

Löbnitzer Schlosspark: Imposante alte Bäume sorgen für Atmosphäre

Verwunschen wirkt auch der Schlosspark in Löbnitz, nicht weit weg von Wölkau und Zschepplin entfernt und schon ein Stückchen näher dran an der Dübener Heide.

Am besten holt man sich in der Eisdiele auf der Dübener Straße ein Eis auf die Hand, biegt dann die nächste Straße rechts ein und läuft diese ganz durch, runter zum Schlosspark. Dort wartet – eher unscheinbar – ein schmiedeeisernes Tor, das zum Park führt. Dieser ist durch die vielen alten Bäume eher dunkel, aber nicht minder schön. Die ruhige, etwas gedämpfte Atmosphäre lässt vor allem gestresste Gemüter schnell runterkommen.

Gutshaus Löbnitz

Auch hier gibt es einen Teich, er erstreckt sich parallel zum Parkweg. Die mächtigen Bäume sorgen für ein besonderes Gefühl an diesem Ort. Die Stille ist fast magisch. Durchquert man das Areal und folgt dem Hauptweg, kommt man irgendwann am Schloss Löbnitz vorbei. Es ist eigentlich eher eine Art Herrenhaus und war einst sogar ein Rittergut. Heute beherbergt es ein Pflegeheim und ist nicht öffentlich zugänglich. Ein Besuch in dieser ländlichen grünen Lunge ist sehr zu empfehlen.

Schlosspark Schloss Schnaditz

Last but not least soll es nach Schnaditz gehen. Das verträumte Örtchen liegt direkt bei Bad Düben und kann mitten im Ort mit einem beeindruckenden Gemäuer aufwarten: Schloss Schnaditz. Das Ensemble selbst ist in einem beklagenswerten Zustand und bereits zum Lost Place mutiert.

Schlosspark Schnaditz

Der sich daran anschließende Park jedoch lädt in einer ruhigen Atmosphäre zum Besuch ein. Auch hier dominieren alte Bäume das Gelände, es ist ruhig, man begegnet keiner Menschenseele und kann relaxt die Seele bei einem Spaziergang baumeln lassen.
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