Sonderausstellung “Urlaub in der DDR” im Stadtmuseum Torgau

Wer heutzutage verreisen will, der hat die Qual der Wahl. In der DDR hingegen konnte man seinerzeit von so einer Situation nur träumen. Denn auch bei den wenigen Ziele, die die Betongenossen erlaubten, waren freie Plätze rar. Selbst Campingplätze – von denen es auch in der Dübener Heide einige gibt – waren in Zeiten des kalten Krieges im Mauerstaat rasch ausgebucht. Die Sonderausstellung „Urlaub in der DDR“, die aktuell im Stadtmuseum Torgau zu sehen ist, setzt sich mit dieser Zeit auseinander und zeigt Alltagsgegenstände, Kuriositäten und Besonderheiten, die der gelernte DDR-Bürger im Urlaub oft dabei hatte.

Eine Zeitreise in den DDR-Campingurlaub

Gleich zu Beginn der Ausstellung wird der Besucher auf einen DDR-Campingplatz versetzt. Ein originalgetreuer “Klappfix” und ein leichter Fahrzeuganhänger, der bis 1990 in Olbernhau hergestellt wurde, steht bereit. Dazu viele Original-Produkte, die damals für schöne Ferientage auf dem Campingplatz nahezu unersetzlich waren: Originale Matratzen, Decken, Geschirr á la “Plaste und Elaste aus Schkopau” und eine Petroleumlampe werden den Besuchern präsentiert. Im ausgestellten Zelt riecht es sogar noch so wie vor Jahrzehnten…

Die Organisation des Urlaubs durch den Staat

Neben dem Urlaub im Zelt waren Urlaubsheime des FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) sehr gefragt. Die damalige Organisation hielt unter ihrem Dach etliche Ferienplätze in solchen Heimen bereit. Allerdings reichte auch das nicht aus. Private Plätze waren irgendwann das Gebot der Stunde und nützten all jenen, die von der Ostsee bis zum Erzgebirge noch einen Raum entbehren und diesen an Urlauber vermieten konnten.

Nostalgische Einblicke in die Welt des Urlaubs im Mauerstaat

Die Ausstellung „Urlaub in der DDR“ beschäftigt sich mit all diesen Urlaubsvarianten, die all jenen noch gut in Erinnerung sind, die die DDR erlebt haben. Doch auch mit Nachwende-Geborenen ist die Schau, die noch bis zum 3. November 2024 im Stadtmuseum Torgau zu sehen ist, ein lohnenswertes Ziel. Für einen Eintrittspreis von 5 Euro erhalten Besucher nicht nur spannende Einblicke in diese damalige Welt, sondern können ein beachtliches Repertoire an originalen Exponaten aus dieser Dekade in Augenschein nehmen. Mehr Informationen erhalten Sie hier.